15 mars 2023
Bern prüft Geospeicher für Fernwärme
Bern - Die Stadt Bern wird in einem Forschungsprojekt einen Wärmegeospeicher testen. In etwa 500 Metern Tiefe soll im Sommer erzeugte Wärme aus der Kehrichtverbrennung in Sandsteinschichten gespeichert werden. Im Winter soll sie als Fernwärme genutzt werden.
Das Stadtberner Versorgungsunternehmen Energie Wasser Bern (ewb) will laut einer Mitteilung des Bundesamts für Energie (BFE) mit einem Forschungsprojekt die Machbarkeit eines unterirdischen Wärmespeichers untersuchen. Dazu wurde nahe der Energiezentrale Forsthaus eine Bohrung in eine 500 Metern tief liegende Sandsteinschicht vorgenommen. Dort will ewb die im Sommer erzeugte Wärme aus der Kehrichtverbrennung einleiten und speichern, um sie im Winter zum Beheizen von Berner Wohnungen nutzen zu können.
Laut der Mitteilung soll über eine Hauptbohrung erwärmtes Wasser eingeleitet werden und den porösen Sandstein aufheizen. Über Nebenbohrungen wird das sich erkaltende Wasser wieder abgezogen, die Wärme verbleibt im Stein. Im Winter wird der Prozess umgekehrt. Kaltes Wasser wird über die Nebenbohrungen eingeleitet und erwärmt, bevor es über die Hauptbohrung wieder abgezogen wird. Die Fernwärme, so die Mitteilung, könnte bis zu 1500 grössere Wohnungen beheizen.
Das Projekt ist mit 33 Millionen Franken budgetiert. Von den Kosten trägt ewb 44 Prozent. 51 Prozent übernimmt das Bundesamt für Energie, das das Pilotprojekt fördert. Die restlichen 5 Prozent finanziert der Ökofonds der Stadt Bern.
„Das Projekt von ewb kann als Frontrunner-Projekt bezeichnet werden, was Hochtemperatur-Wärmespeicherung in der Schweiz angeht", erklärt Christian Minnig, Fachspezialist Geothermie beim Bundesamt für Energie. „Ausserdem liefert es wertvolle Informationen zum Nutzungspotenzial der tiefen Geothermie. Darum auch das grosse und breit abgestützte finanzielle Engagement des BFE." eb
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