14 août 2023
Berner Forschende prüfen Modelle zur Abdunkelung der Sonne
Bern - Forschende der Universität Bern haben mit Experimenten herauszufinden versucht, ob sich mittels Verdunkelung der Sonne das Abschmelzen antarktischen Eises mindern liesse. Sogenanntes Geoengineering könnte den Klimawandel bremsen, birgt jedoch auch Risiken.
Forschende der Abteilung Klima und Umweltphysik am Physikalischen Institut der Universität Bern haben die Frage untersucht, ob sich mit künstlicher Beeinflussung der Sonneneinstrahlung das Abschmelzen des Eises in der Westantarktis verhindern liesse. Laut einer Medienmitteilung prüften die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ob sich mit Einbringen von Eis-Aerosolen in die Stratosphäre die Sonneneinstrahlung beeinflussen lässt.
Dieses sogenannte Solar Radiation Management (Management der Sonneneinstrahlung) fasst eine Reihe von Methoden zusammen, um einen Teil der Sonnenstrahlung abzuhalten und so die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass es auf der Erde kühler wird. Die Forschenden haben dabei Modelle entwickelt, die Szenarien mit unterschiedlichen Emissionswerten von Treibhausgasen simulieren.
„Das Zeitfenster, in dem sich der globale Temperaturanstieg auf unter 2 Grad beschränken lässt, schliesst sich schnell“, wird der Eismodellierungsspezialist Johannes Sutter in der Meldung zitiert. „Es ist deshalb möglich, dass technische Massnahmen zur Beeinflussung des Klimas in Zukunft ernsthaft in Erwägung gezogen werden.“ In ihrer jetzt veröffentlichten Studie kommen die Forschenden jedoch zu dem Schluss, dass das beste Szenario die vollkommene Dekarbonisierung sei.
Eine praktische Umsetzung ihres Modells, Eisaerosole in die Stratosphäre auszubringen, würde laut Sutter ohne Unterbruch und über Jahrhunderte den Einsatz einer Flotte hochfliegender Flugzeuge erfordern. Die Berner Forschenden wie auch Kolleginnen und Kollegen weltweit warnen vor den Risiken dieses Geoengineerings, da bislang noch keine Effekte und Spätfolgen der Eingriffe in den natürlichen Kreislauf berechnet werden können. ce/ww
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