16. Februar 2023
Berner Stiftung unterstützt Ukraine mit Minenräumpanzern
Tavannes BE - Die Stiftung Digger entwickelt und produziert ferngesteuerte Panzer für die Minenräumung. Die Berner Stiftung will Wissen und Technologie einer Partnerfirma in der Ukraine zur Verfügung stellen. Damit soll das Land aus eigener Kraft Minen räumen können.
Die Stiftung Digger will die Ukraine bei der Räumung von Antipersonenminen unterstützen. Das Land weise heute „die grösste von Minen verseuchte Fläche des ganzen Planeten“ aus, erläutert Stiftungschef Frédéric Guerne im Interview mit der „Berner Zeitung“. Für die Räumung benötigt die ukrainische Regierung mindestens 60 Minenräumpanzer.
Derart viele Maschinen können am Standort von Digger in Tavannes nicht hergestellt werden. Die dortige Jahresproduktion beläuft sich auf ein bis maximal zwei der 12 Tonnen schweren Räumpanzer aus massivem Stahl. Deswegen habe Digger in der Ukraine einen Industriebetrieb gesucht, der die Maschinen fertigen kann, erklärt Guerne. Die Stiftung will dieser Partnerfirma ihr Wissen und ihre Technologie zur Verfügung stellen. Dabei arbeitet Digger mit dem ukrainischen Zivilschutz und dem Schweizer Botschafter in Kiew zusammen.
Eine Minenräumung aus kommerziellem Interesse bringe das Problem wachsender Schulden der Ukraine gegenüber ausländischen industriellen Anbietern mit sich, meint der Stiftungschef. Dagegen verhindere der Ansatz von Digger, „dass das Land Geisel derjenigen wird, die ihm geholfen haben“. Indem die Stiftung der Ukraine helfe, die Räumpanzer selbst zu bauen, zirkulierten die dafür notwendigen Mittel im Land selbst.
Einen bereits fertigen Räumpanzer will Digger aber trotzdem in die Ukraine liefern. Er wurde eigentlich für Frankreich gefertigt. Auf Anfrage der ukrainischen Regierung in Paris habe das Land aber grünes Licht für eine Entsendung in die Ukraine gegeben, erläutert Guerne. hs
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