13. Mai 2024

Kreislaufwirtschaft muss aus der Öko-Nische raus

Biel - Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft werden erfolgreich, wenn sie den Zusatznutzen ihrer Produkte aufzeigen und aus der Öko-Nische herauskommen. Das zeigt eine Studie von sanu durabilitas. Es braucht Anreize etwa in der Infrastruktur, der öffentlichen Beschaffung und andere Unterstützung.

Die Stiftung sanu durabilitas hat im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt und des Staatssekretariates für Wirtschaft untersucht, welche Faktoren den Erfolg von KMU in der Kreislaufwirtschaft bestimmten. Ein wichtiges Ergebnis der Studie: Die anbietenden Firmen müssen den zusätzlichen Nutzen ihres Angebots kommunizieren und dabei auch gezielt die Öko-Nische verlassen. Zudem muss das Angebot bequem zu nutzen sein; die physische Präsenz ist immer noch wichtig. Dafür brauchen die Unternehmen einen finanziellen Spielraum und eine klare Vision. Sie sollten nicht den B2B-Markt ausser Acht lassen, also das Geschäft mit anderen Firmen. Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen hilft.

Die Politik kann mit Massnahmen in der Infrastruktur und der Raumplanung Unternehmen mit kreislauffähigen Produkten und Lösungen fördern, etwa bei der Entsorgung oder mit Smart City-Angeboten. Zudem hat die öffentliche Hand bei der Beschaffung selbst Marktmacht. Finanzielle Unterstützung, auch mit Risikokapital, kann die Verbreitung kreislauffähiger Geschäftsmodelle beschleunigen.

Die Autoren von sanu durabilitas haben Unternehmen in drei Bereichen befragt. Im Bereich Wiederaufbereitung und Nutzung von Nebenströmen sprachen sie unter anderem mit dem Taschenhersteller Freitag, dem Elektronikanbieter Revendo und dem Gebrauchtkleideranbieter Rework. Im Bereich Wiederverwertung befragten sie etwa den Softwareanbieter Loopia, den Verpackungsanbieter reCIRCLE und den Bauberater sumami. Im Bereich Teilen und Mieten haben sie etwa die Erfahrungen des Kinderwagenanbieters Loopi, des Matratzenspezialisten Elite und von Rent a Bike eingeholt. ce/stk

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