10. August 2023
Mais fördert nach Fruchtwechsel auf dem Feld Wachstum von Weizen
Bern - Aus Maiswurzeln abgesonderte Stoffe begünstigen nach einem Fruchtwechsel auf dem Feld das Wachstum von Weizen. Dieser Nachweis ist der Universität Bern gelungen. Das könnte dazu beitragen, den Anbau von Getreide ohne zusätzlichen Dünger oder Pestizide nachhaltiger zu gestalten.
Von Maiswurzeln ausgeschiedene Stoffe, sogenannte Benzoxazinoide, können zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität beitragen. Das haben Forschende des Instituts für Pflanzenwissenschaften der Universität Bern laut einer Medienmitteilung jetzt nachgewiesen.
Dass chemische Stoffe, die von Maiswurzeln ausgeschieden werden, im Boden die Zusammensetzung von Mikroorganismen an den Wurzeln verändern und so das Wachstum der Folgepflanzen beeinflussen, hatten sie bereits herausgefunden. In einer zweijährigen Feldstudie haben sie nun belegt, dass diese Benzoxazinoide bei nachfolgendem Weizen unter landwirtschaftlich realistischen Bedingungen eine Ertragssteigerung um mehr als 4 Prozent herbeiführen können.
Das könnte dazu beitragen, den Anbau von Getreide ohne zusätzlichen Dünger oder Pestizide nachhaltiger zu gestalten. „Eine Ertragssteigerung von 4 Prozent klingt nicht spektakulär, ist aber doch signifikant, wenn man bedenkt, wie schwer es mittlerweile ist, Weizenerträge ohne zusätzliche Inputs zu steigern“, so Matthias Erb, Professor für biotische Interaktionen, der die Studie zusammen mit Klaus Schläppi von der Universität Basel geleitet hat.
Ein weiterer zweijähriger Feldversuch zusammen mit der Universität Basel und Agroscope, dem landwirtschaftlichen Forschungsinstitut des Bundes, hat gezeigt, dass der Einfluss von Benzoxazinoiden auf das Wachstum und die Resistenz von Weizen von der unterschiedlichen Zusammensetzung des Bodens abhängt. Für eine künftige Nutzung in einer nachhaltigen Landwirtschaft geht es nun darum, besser zu verstehen, welche Auswirkungen die jeweilige Bodenbeschaffenheit auf solche Pflanzen-Boden-Feedbacks hat. ce/mm
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