27. Mai 2024
Universität Bern macht Postgasse noch grüner
Bern - Die Universität Bern möchte mit „Die grünste Gasse der Welt“ gezielt den Stadtraum begrünen, um den Herausforderungen des Klimawandels und sozialen Zusammenlebens zu begegnen. Am 25. Mai ging das Projekt mit einem weiteren Pflanztag in der Postgasse in die zweite Runde.
Die Universität Bern hatte das Projekt „Die grünste Gasse der Welt“ 2023 mit einer Begrünungsaktion in der Postgasse gestartet. Am 25. Mai hat nun ein zweiter Pflanztag stattgefunden. „Unser Ziel war und ist es, die biologische Vielfalt zu erhöhen, das Stadtklima lokal zu verbessern und die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohnern mit möglichst minimalen baulichen Massnahmen zu steigern“, wird Matthias Erb, Initiator des Projekts und Professor am Institut für Pflanzenwissenschaften der Universität Bern, in einer Mitteilung zitiert.
Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Bern und Partnern aus der Berner Wirtschaft, wodurch die Bewohnerinnen und Bewohner der Postgasse ihr Quartier grossteils kostenfrei gestalten könnten. 2023 sind acht Bäume, 23 Kleingehölze sowie über 300 Setzlinge gepflanzt worden. In diesem Jahr sind Pflanzen, Erde und Töpfe in die Postgasse geliefert worden, um die Begrünung fortzusetzen. Alle Anwohnenden waren eingeladen, sich an der Gartenarbeit zu beteiligen. Boum, ein Spin-Off-Unternehmen der Universität Bern, hat Pflanzgefässe mit Bewässerungsfunktion bereitgestellt.
Nach der Bepflanzung im Jahr 2023 hat das Geographische Institut der Universität Bern Messungen durchgeführt, welche einen lokalen Rückgang der Oberflächentemperatur aufzeigten. Für einen spürbaren Einfluss auf die Lufttemperatur müsste die Begrünung noch wesentlich vorangetrieben werden, heisst es in der Mitteilung. „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der weiteren Begrünung dem Biodiversitätsverlust und, zumindest lokal, den Auswirkungen der extremen Hitze entgegenwirken können“, wird Adrian Métry, Leiter des Projekts, zitiert. Eine Umfrage ergab, dass 78 Prozent der Anwohnenden die Gasse nach der ersten Begrünungsaktion deutlich grüner wahrnehmen, was die Lebensqualität steigere. Ein Drittel der Befragten hätten laut Umfrage einen positiven Klimaeffekt bemerkt. 53 Prozent habe das Projekt zum Nachdenken über Themen wie Klimawandel und Gemeinschaft angeregt. 94 Prozent hätten einer weiteren Begrünung mit gemeinsamer Gartenarbeit zugestimmt. ce/js
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