17. Februar 2023

Universität Bern und Empa erforschen Klimageschichte in uraltem Eis

Bern/Dübendorf ZH - Im EU-Projekt Beyond EPICA wird die Konzentration von Treibhausgasen in 1,5 Millionen Jahre altem Eis untersucht. An der Entwicklung der dafür notwendigen Analysetechnik sind massgeblich die Universität Bern und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) beteiligt.

Das EU-Projekt Beyond EPICA - Oldest Ice geht der Entwicklung von Temperatur, Zusammensetzung der Atmosphäre und Kohlenstoffkreislauf im Verlauf der Klimageschichte nach. Dazu werden voraussichtlich 2025 dem antarktischen Eisschild rund 1,5 Millionen Jahre alte Eiskerne aus einer Tiefe von rund 2700 Metern entnommen. Sie sollen dann mit derzeit entwickelten Analysetechniken untersucht werden. 

An der Entwicklung der Techniken sind die Universität Bern und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) massgeblich beteiligt. Eine Gruppe von Forschenden der Universität Bern unter Leitung von Hubertus Fischer hat ein Verfahren entwickelt, das dem uralten Eis winzige Luftproben entnimmt. Sie werden dann mit einem an der Empa entwickelten Laserspektrometer analysiert. 

„Für einen gewöhnlichen Eiskern würde sich der Riesenaufwand, den wir für die Analyse betreiben müssen, nie rechtfertigen“, wird Fischer in einer entsprechenden Mitteilung der Empa zitiert. Der Professor für experimentelle Klimaphysik und Mitglied des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung hat für die Forschungsarbeiten einen ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats sowie Projektmittel des Schweizerischen Nationalfonds erhalten.

Das von Forschenden der Empa unter Leitung von Lukas Emmenegger entwickelte Laserspektrometer kann die Treibhausgase CO2, CH4, N2O und die Isotopenzusammensetzung des CO2 in einer nur 1,5 Milliliter grossen Luftprobe messen. „Diese hohe Präzision in solch kleinen Proben zu erreichen war lange kaum vorstellbar“, erklärt Emmenegger. „Wir sind stolz, dass dadurch die Untersuchung der wertvollen Eiskerne ermöglicht wird.“ hs
 

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