01. Juli 2024

UZH-Forschende weisen Absinken des Grossen Mooses nach

Zürich/Bern - Forschende der Universität Zürich (UZH) haben durch digitale Kartographierung das Absinken des Grossen Moses im Berner Seeland belegt. Im Vergleich zu 1920 hat sich das Gelände an manchen Stellen bis zu 2,40 Meter gesenkt. Die Messungen geben Aufschluss über erforderliche Bodensanierungen.

Forschende des Geographischen Instituts der Universität Zürich (UZH) haben mit digitalen Messprotokollen herausgefunden, dass sich der Boden des Grossen Mosses im Berner Seeland in den vergangenen 100 Jahren um 2,40 Meter abgesenkt hat. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, hat das Team unter Leitung von Markus Egli und Claudia Röösli manuell ermittelte Daten einer historischen Geländevermessung mit neuen eines digitalen Geländemodells verglichen, das vom Bundesamt für Landestopografie erstellt wurde.

In einem ersten Schritt wurden die 44‘000 Vermessungspunkte der 1920 manuell hergestellten Karte des Gebiets digitalisiert. Die so erhaltenen Daten wurden mit aktuellen, unter anderem mit LiDAR terrestrisch oder aus Flugzeugen ermittelten Geländedaten verglichen. LiDAR ist ein auf Lasertechnik basierendes Messsystem. Der Vergleich des historischen mit dem aktuellen Datensatz zeigt nicht nur, dass sich das Berner Seeland insgesamt gesenkt hat, sondern auch, an welchen Stellen die grössten Absenkungen vonstatten gegangen sind. 

Als eine der wesentlichen Ursachen für die Absenkung des Torfbodens sehen die Forschenden die extensive landwirtschaftliche Nutzung des Gebiets an, das auch als der Gemüsegarten der Schweiz bezeichnet wird. Damit einhergehend war auch eine intensive Drainage des Terrains mit den jetzt festgestellten Folgen zu beobachten. Die von den Forschenden der UZH erstellten Karten des Grossen Mooses zeigen, an welchen Stellen eine Bodensanierung in absehbarer Zukunft vonnöten ist und wo auf nachhaltige, umweltschonende Landwirtschaft umgestellt werden sollte. ce/ww

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