13. März 2024

Universität Bern untersucht Zusammenhang zwischen Kooperation und Tiefschlaf

Bern - Ein Team rund um Neurowissenschaftlerin Daria Knoch hat untersucht, was Tiefschlaf über Bereitschaft zur Kooperation aussagt. Als Massstab diente die Aktivität langsamer Gehirnwellen in bestimmten Hirnarealen. Diese seien bei prosozialen Menschen besonders ausgeprägt.

Am Tiefschlaf lässt sich erkennen, wie kooperativ ein Mensch ist. Demnach hängen menschliche prosoziale Präferenzen mit der sogenannten Slow-Wave-Aktivität zusammen. Das fand ein Forschendenteam rund um Daria Knoch, Professorin für Soziale Neurowissenschaft an der Universität Bern, heraus. Untersucht wurden Hirnströme, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht. Ziel der Studie war es, die unterschiedlich stark ausgeprägten prosozialen Fähigkeiten von Menschen zu erklären.

Bemerkenswert aus Sicht der Forschenden: Nicht die Schlafdauer wirkt auf die kooperativen Fähigkeiten ein. Entscheidender sei, dass der Tiefschlaf in der „richtigen“ Hirnregion stattfindet, heisst es. Gemeint ist die sogenannte rechte temporo-parietale Verbindung (TPJ). Die TPJ in der Grosshirnrinde sei an der Perspektivenübernahme beteiligt. Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich in ein Gegenüber hineinzuversetzen. Mit einem tragbaren High-Density-EEG wurden Schlafdaten unter normalen Schlafbedingungen ohne experimentelle Modulation bei 54 Erwachsenen bei ihnen zu Hause während einer normalen Nachtruhe erfasst, geht aus der Studie hervor.

Je mehr langsame Hirnwellen eine Person im Tiefschlaf in in der TPJ aufweist, desto prosozialer agiere sie. „Der Umkehrschluss, dass jemand, der wenig Tiefschlaf in besagtem Hirnareal hat, weniger kooperativ ist, lässt sich allerdings aus diesen ersten Ergebnissen nicht ziehen“, wird Daria Knoch, Professorin für Soziale Neurowissenschaft an der Universität Bern, zitiert.

Die Forschungsmethode und Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „The Journal of Neuroscience" veröffentlicht. Die Autorenschaft bestand aus Mirjam Studler, Lorena R.R. Gianotti, Daria Knoch und Janek Lobmaier von der Universität Bern sowie Angelina Maric von der Universität Zürich. ce/heg

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